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Berlin | 01.04.2021

Neue Studie zu Hintergründen und Motivation von Kokainkonsum (KOKOS) gestartet

Drogenbeauftragte: „Die Ergebnisse werden die Kokainprävention weiter voranbringen“

Kokain ist in Deutschland verfügbar wie nie und stellt Justiz und Behörden vor immer neue Herausforderungen: Steigende Sicherstellungen, ansteigender Konsum insbesondere bei Männern in einigen Altersgruppen in Deutschland.

Zur Zielgruppe der Kokainkonsumierenden und zur Prävention des riskanten und abhängigen Kokainkonsums liegen allerdings nur wenige Erkenntnisse vor. Eine neue Studie der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf untersucht nun die Konsumgewohnheiten, soziale Hintergründe und Hilfebedarfe von Erwachsenen mit einem riskanten oder abhängigen Kokainkonsum (KOKOS).

Dazu die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig: „Unser Ziel mit dem Projekt „KOKOS“ ist es, mehr über die Kokainkonsument*innen zu erfahren. Wer konsumiert und warum? Die Antwort auf diese Frage zu finden, ist elementar wichtig, um zukünftig passgenaue Prävention und Frühintervention anzubieten. Schließlich ist Kokain nicht nur in Deutschland wieder ein mega Thema mit extremen gesundheitlichen, aber auch gesellschaftlichen Folgeschäden. Der Konsum kann mittel- und langfristig zu schwerwiegenden körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen führen. Wir müssen die Prävention unbedingt weiter ausbauen, dafür brauchen wir Projekte wie „KOKOS“.“

Ziel des Projekts ist, über ausgewählte Zugänge relevante Personengruppen zu erreichen, die gefährdet sind, einen riskanten oder abhängigen Kokainkonsum zu entwickeln oder diesen bereits praktizieren. Von diesen Personengruppen sollen Schlüsselinformationen erhoben werden, die Konsummotive, Konsummuster, die soziale und gesundheitliche Lebenssituation und Risiko- wie Schutzfaktoren umfassen. Es sollen mindestens 250 Kokainkonsumierende an der Befragung teilnehmen. Des Weiteren sollen die Nutzung professioneller Hilfe und bestehende Hilfebedarfe bei den Kokainkonsumierenden der genannten Zielgruppe untersucht werden. Die gewonnen Kenntnisse dienen dazu, verschiedene Gruppen von Kokainkonsumierenden miteinander zu vergleichen und somit typische Konsumprofile zu identifizieren. Außerdem sollen Ansatzpunkte für zielgruppenspezifische präventive Maßnahmen aus unterschiedlichen Datenquellen und durch Experteninterviews gewonnen werden.

Aktuelle Zahlen zum Kokainkonsum und weitere Informationen dazu finden Sie auf der Seite der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht.