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Berlin | 28.07.2020

Raus aus der Internetsucht – Mit OMPRIS zurück ins Leben

Therapie-Start per Webcam: Wo computerspiel- und internetsüchtige Menschen digital, real und an jedem Ort in Deutschland Hilfe finden.

Therapie-Start per Webcam: Wo computerspiel- und internetsüchtige Menschen digital, real und an jedem Ort in Deutschland Hilfe finden.

Genauso leicht, wie Menschen sich im Internet verlieren können, weil Computerspiele oder Streamingdienste für sie jederzeit und schnell verfügbar sind, genauso unkompliziert können Menschen mit problematischem Internetgebrauch ab dem 1. August 2020 einen Weg aus ihrer Sucht finden. Direkt am Rechner, mit Hilfe von OMPRIS, dem onlinebasierten Motivationsprogramm zur Reduktion von problematischem Medienkonsum.

Ein Forschungsprojekt unter Leitung der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) macht´s möglich: OMPRIS ist für Betroffene niederschwellig, leicht zugänglich und kostenlos. „Sicherlich klingt es zunächst paradox, internetsüchtige Menschen mit Hilfe des Internets zu behandeln“, so Dr. med. Jan Dieris-Hirche, Oberarzt und Leiter der Medienambulanz der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums Bochum. „Doch wir holen die Betroffenen direkt dort ab, wo sie sich am meisten aufhalten – im Internet.“

Das neue Angebot wird bis zum Herbst 2022 als digitales 4- bis 6-wöchiges Beratungsprogramm mit vielen therapeutischen und medienpädagogischen Elementen zur Verfügung stehen. Etwa 2-mal pro Woche werden webcambasierte Einzelgespräche stattfinden, in denen die Teilnehmenden motiviert werden, ihr Medienverhalten zu reflektieren und zu verändern. Zudem wird eine Sozialarbeiterin bei Fragen rund um Themen wie Wohnungssuche, Wohngeld oder Hilfe bei der ARGE beraten.

OMPRIS kommt gerade zur rechten Zeit, betont die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig: „Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, digitale  Therapien vorzuhalten. Dies gilt vor allem auf dem noch relativ neuen Gebiet der Internetsucht.“

Hintergrund:

Finanziert wird das Projekt durch Mittel des Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) Deutschland.Weitere Informationen unter www.onlinesucht-hilfe.com

Projektbeteiligte:

  • LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (RUB), Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Dr. med. Jan Dieris-Hirche (Projektleitung und Koordination, Versorgung und Rekrutierung)
  • Psychosomatische Klinik Kloster Dießen, Prof. Dr. med. Bert te Wildt (Versorgung und Rekrutierung)   
  • TU München, Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Prof. Dr. med. Peter Henningsen (Versorgung und Rekrutierung)
  • Universitätsmedizin Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Dr. sc. Hum. Klaus Wölfling (Versorgung und Rekrutierung)
  • Lehrstuhl für Medizinmanagement, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, PD Dr. med. Dr. rer. pol. Anja Neumann, Dr. PH Silke Neusser (Evaluation)
  • Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der RUB, Prof. Dr. Nina Timmesfeld (Biometrie und Evaluation)
  • Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH (ZTG) Bochum, Rainer Beckers M.P.H., M.A. (EDV-Konzepte)