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18.11.2021

DBDD-Bericht zur Situation illegaler Drogen erschienen

Ergebnisse zu Veränderungen des Drogenkonsums in der Corona-Zeit, Ausbau schadensmindernder Maßnahmen in Deutschland

Heute hat die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) ihren jährlichen Bericht veröffentlicht. Dieser bietet einen vollständigen Überblick über das Konsumverhalten in der Altersgruppe der 12- bis 64-Jährigen. Darüber hinaus fasst er Hintergrundinformationen sowie aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Prävention, Beratung, Behandlung, Schadensminderung und Angebotsbekämpfung zur Verbreitung illegaler Drogen in Deutschland zusammen.

Im Bericht werden mehrere Studien zum Konsum von Cannabis und anderen illegalen Substanzen während der Corona-Pandemie vorgestellt. Es zeigt sich ein uneinheitliches Bild: die Auswirkungen der Pandemie unterscheiden sich je nach Lebenssituation und vorherigem Konsumverhalten.

Die Corona-Pandemie hat in Deutschland auch Auswirkungen auf das Suchthilfesystem. Auch wenn keine repräsentativen Daten zu der Situation des Suchthilfesystems verfügbar sind, geht aus Umfragen hervor, dass unter anderem Kontaktbeschränkungen und Abstandsregelungen dazu führten, dass Beratungs- und Behandlungsangebote nur noch reduziert und/oder eingeschränkt möglich waren. Online-Angebote wurden, wo möglich, ausgebaut, um die Betroffenen weiterhin unterstützen zu
können.

Die geschäftsführende Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, mahnt: Wir dürfen jetzt nicht nachlassen. 2020 wurden fast ein Drittel weniger Suchtpräventionsmaßnahmen dokumentiert als im Jahr davor. Viele Maßnahmen sind weggefallen, da der persönliche Kontakt nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich war. Selbsthilfegruppen konnten nicht wie gewohnt stattfinden, Präventionsmaßnahmen im Schulbereich gingen um 10 Prozent zurück. Wir haben hier dringenden Handlungsbedarf, denn die Suchthilfe wird mehr gebraucht denn je! Niedrigschwellige Angebote müssen erreichbar sein, die Betroffenen erreicht werden. Alle müssen jetzt an einem Strang ziehen: die Akteure der Suchthilfe, aber auch Kommunen und Länder, wenn es darum geht, schnell und pragmatisch effektive Angebote zu ermöglichen.

Der Bericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht erscheint jährlich und fasst als Teil des Europäischen Drogenbeobachtungssystems die Situation illegaler Drogen in Deutschland zusammen.

Die vollständige Pressemitteilung der DBDD lesen Sie hier: https://www.dbdd.de/fileadmin/user_upload_dbdd/05_Publikationen/PDFs/REITOX_BERICHT_2021_DE_EN/PM-Reitox-Bericht-2021.pdf, der vollständige Bericht kann unter www.dbdd.de abgerufen werden.